Igus: Weltweit erstes Stadtrad aus recyceltem Kunststoff | radsport-news.com

2022-08-13 02:17:38 By : Ms. Sunny Cheung

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05.06.2022  |  Auf der Hannover-Messe präsentierte der Kölner Kunststoff-Spezialist Igus vergangene Woche ein neues Stadtrad –  komplett aus recyceltem Kunststoff nachhaltig produziert, zudem wartungsfrei ohne Schmiermittel zu betreiben. Das Unternehmen macht das Konzept und viele Bauteile auf der Plattform "igus:bike" für Fahrradhersteller verfügbar. Das erste Modell soll Ende des Jahres lieferbar sein.

Frank Blase, Geschäftsführer von Igus, hatte im Urlaub am Atlantik die Idee zum später "igus:bike" getauften Fahrrad. Im Gespräch mit einem Fahrradverleiher am Strand erfuhr er von den großen Problemen mit Beach-Bikes: Sie sind dauerhaft Sand, Wind und Salzwasser ausgesetzt und halten manchmal nur drei Monate durch, bevor sie ausgetauscht werden müssen.

"Das igus:bike ist pflegeleichter als jedes andere Fahrrad", so Blase. Das Single-Speed-Bike kann bei Wind und Wetter im Freien stehen, und in Sekundenschnelle mit einem Gartenschlauch gereinigt werden. "Da alle Bauteile aus Kunststoff bestehen, rostet nichts", weiß Frank Blase, "selbst im Getriebe; ein Fahrradgetriebe aus Kunststoff war lange Zeit undenkbar."

Leichte und schmierfreie Hochleistungs-Kunststoffe kommen zum Einsatz, von Zwei-Komponenten-Kugellagern in den Radlagern bis zu den Gleitlagern in Sattelstütze, Bremshebeln und Pedalen. Alle diese Bauteile verfügen über integrierte Festschmierstoffe und sorgen für den reibungsarmen Trockenlauf – ohne einen einzigen Tropfen Schmieröl. Sand, Staub und Schmutz können sich so nicht festsetzen.

Diese "Tribo"-Kunststoffe von Igus sind lange im Einsatz, sie werden in mehr als 70 Branchen verwendet: in Automobilen, Ackerschleppern oder Robotern. Und auch in der Fahrrad-Industrie bewähren sie sich seit langem, zum Beispiel in Mountainbikes und E-Cargobikes.

In den Igus-Entwicklungs-Laboren beschäftigen sich acht Entwickler/innen mit allen beweglichen Komponenten des Vollkunststof-Fahrrads. Koordiniert von Andreas Hermey, Entwicklungsleiter Energieketten, und in Zusammenarbeit mit dem Fahrrad Start-up MTRL aus den Niederlanden entstanden so Kugellager, Bremsen, Ritzel, Getriebe und Antrieb.

Dabei wurden bestehende und in der Industrie bewährte Entwicklungen von Igus an den neuen Einsatzzweck angepasst. Das Ergebnis: Leichtgängige, leise und haltbare Kunststoff-Komponenten. Und Igus macht Fahrrad-Herstellern nun mit seiner "igus:bike"-Plattform das Angebot, diese Technologien gemeinsam voranzutreiben. Die Plattform zeigt fortlaufend den Stand und Fortschritt aller Komponenten und lädt zur Teilnahme ein.

"Wir möchten damit die Fahrrad-Industrie befähigen, Räder aus Kunststoff zu produzieren”, sagt Frank Blase. Die Plattform soll zu einer Anlaufstelle für Hersteller werden, die ein Kunststoff-Fahrrad bauen möchten, und auch für Komponenten-Hersteller, zum Beispiel von Rahmen, Rädern, Antrieben und Ritzeln. So ergaben sich über die Plattform erste Kooperationen mit Unternehmen, beispielsweise helix.eco für recycelte Kunststoffe.

Engster Partner ist das niederländische Unternehmen MTRL – ein Start-up, das bisher 400 Fahrräder mit Rahmen und Laufrädern aus Kunststoff auf die Straßen gebracht hat. „Mit den Gründern Johannes und Benjamin Alderse Baas haben wir Partner gefunden, die unsere Vision 1:1 teilen“, so Igus-Chef Blase, der selbst als Investor bei MTRL engagiert ist.

MTRL wird bis Ende dieses Jahres mit der Produktion und dem Verkauf eines Urban Bikes und eines Kinder-Modells beginnen; in Deutschland startet die Markteinführung Anfang 2023. Zudem sind weitere Versionen geplant, beispielsweise ein E-Bike.

Das Vollkunststoff-Fahrrad soll künftig in Varianten aus neuem Kunststoff wie auch aus 100 Prozent recyceltem Material angeboten werden. Erste Recycing-Prototypen wurden produziert und getestet, zum Beispiel aus alten Fischernetzen. Das Urban Bike aus Kunststoff-Neuware soll 1200 Euro kosten, die Variante mit Recycling-Plastik kostet 1400 Euro. MTRL plant lokale Produktionsstätten auf der ganzen Welt - idealerweise in der Nähe von Plastikmüll-Deponien.

Frank Blase weiter: "Wir haben noch viele Ideen, zum Beispiel die Zustandsüberwachung durch unsere Smart Plastics. So kann man auf dem Smartphone sehen, wie viele tausend Kilometer das Rad noch durchhält. Damit können wir hoffentlich viele Menschen überzeugen, die dem Kunststoff heute noch skeptisch gegenüberstehen."

Igus GmbH Spicher Str. 1a 51147 Köln Fon: 02203/ 9649- 0

E-Mail: info@igus.de Internet: www.igus.de

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